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Herzlich willkommen auf dem Blog von Jimmy3

Hier berichten wir von unseren Reisen mit dem Wohnmobil

Chefchaouen – Tanger Med MA – Algecieras – Los Barrios E

#logbuchjimmy2ch Tag 535
Chefchaouen – Tanger Med MA – Algecieras – Los Barrios E 145 km + Fähre
14 Stunden unterwegs inkl 2 Stunden Zeitverschiebung = 10 Stunden effekt
Parking bei Mercadona
gratis, kein Service

36.18415, -5.43725 4 MüM

Montag, 27. März 2023

Wir verbringen eine gute letzte Nacht in Marokko. Trotzdem ist früh Aufstehen angesagt. Bereits um 8 Uhr ist Abfahrt.

Wir fahren auf einer Hochebene Richtung Tetuan. Wieder schlechte Strassen und viele Baustellen. Immerhin wird gearbeitet. In ein paar Jahren wird hier eine 4-spurige Strasse sein.

In der Region Tetuan wird noch günstiger Diesel getankt.

Christa liegt mir schon lange in den Ohren das Auto waschen zu lassen. Hier hätten wir die Möglichkeit. Ich frage den Tankwart ob das jetzt möglich wäre. Er bejaht und so steht Jimmy2 einige Minuten später in der Wasch-Box.

30 DH kostet die ganze Aussenreinigung. Der Mann der die Reinigung macht meint, dass ich etwas wenig Luft in den Reifen hätte. Ich solle rüber zur Luftstation fahren. Gesagt getan und er füllt mir die Reifen auf 5,5 bar auf. Für beide Arbeiten gebe ich 30 DH Trinkgeld.

Es geht kurz weiter. Dann hat es am Strassenrand einen Früchtehändler. Christa kauft noch Orangen etc. und 2 x Fladenbrot. Ist noch warm und schmeckt lecker. Wieder einige Kilometer weiter ergibt sich die Möglichkeit für unser Frühstück. Hier verspeisen wir einen Teil vom Fladenbrot. Ich bemerke, dass der Kühlschrank auf 10° angestiegen ist. Nun ist der Gastank leer. Aber in ein paar Stunden sind wir in Europa und gleich beim Fähranleger ist eine LPG-Tankstelle.

Wir kommen ans Mittelmeer hinunter – die Côte d‘Azur von Marokko.

Wieder eine neue Seite von Marokko. Ist zwar schön anzuschauen. Aber für das muss ich nicht nach Marokko. Das kann ich auch in Marbella haben. Und an den Strand kommt man auch nicht, da alles mit Residenzen verbaut ist.

Wir durchqueren Ceuta. Das wäre ein Abstecher wert. Aber wo das Wohnmobil abstellen? Bei der Einfahrt zur Grenze nach Spanien (Ceuta ist eine spanische Enklave in Marokko) macht die Strasse eine Spitzkehre und führt steil den Berg hinauf. Oben angekommen, sehen wir den Hafen von Tanger Med. Nun geht es stetig bergab. Ich habe mich nicht wirklich auf die Anfahrt von Tanger Med vorbereitet und bin darum etwas unsicher.

Bei einem ersten Versuch in den Hafen einzufahren winkt der Security Man ab. Ich muss rückwärts auf die stark befahrene Strasse zurückfahren. Ein Marokkaner in seinem Auto sieht das und winkt mir zu, dass ich im folgen soll. Mit eingeschalteter Warnblinkanlage fährt er vor mir her. Bei der Einfahrt zum Fähranleger deutet er mit, dass ich nun rechts abbiegen muss.

Ja so sind sie die Marokkaner. Ein sehr hilfsbereites Volk. In der Schweiz müsste man lange Suchen bis jemand so hilfsbereit ist. Shkran deute ich an. Shkran. Nächstes Mal wenn ich in Marokko bin, muss ich einige arabische Wörter lernen.

Es ist kurz nach 12 Uhr als wir das Auto auf dem grossen Parkplatz vor den Ticket-Schaltern abstellen und hier treffen wir Elke und Jürgen wieder.

Jürgen kommt gerade vom Ticket-Schalter. Der hat erst vor Kurzem geöffnet. Auch ich mache mich auf mein Ticket zu holen.

Bewaffnet mit Pässen, dem Open-Ticket von Carlos und den grauen Karten für das Auto und den Roller.

Es dauert nicht lange und ich bin im Besitze eines Tickets für die AWL-Fähre nach Algecieras. Abfahrt ist um 16.30 Uhr. Jürgen ist schon abgefahren zu den diversen Grenz-Kontrollen die nun folgen werden. Ich tue es im gleich.

Beim Anstehen beim Scanner bekommt Jürgen‘s Wohnmobil Probleme mit dem Getriebe. Er kann keinen Gang mehr einlegen. Bei einem Automatikgetriebe ist das echt ungünstig. Wir stellen unsere beiden Fahrzeuge auf die Seite. Was dem Sicherheitspersonal nicht so gefällt. Ich bleibe bei Jürgen um ihm allenfalls mit meinen bescheidenen französisch Kenntnissen helfen zu können. Aber Jürgen schafft es, dass er wenigstens im 2. Gang bis auf die Fähre kommt.

Ein Deutscher Phoenix-Fahrer hat da weniger Glück. Seine Starter-Batterie hat auf dem Weg von Chefchauen nach Tanger Med den Geist aufgegeben. Eine neue Batterie konnte er unterwegs besorgen aber nun will der IvecoDaily sich nicht mehr bewegen. Ein Abschleppwagen ist unterwegs. Ich weiss nicht, ob er es auf die Fähre geschafft hat.

Um halb drei stehen wir am Quai und unsere Fähre läuft gerade ein.

Zuerst rollen die unzähligen LKW‘s aus dem Bauch des Schiffes. Dann senkt sich eine Rampe und weitere Fahrzeuge aus dem Oberdeck verlassen das Schiff.

Nun beginnt das Boarding der Lastwagen. Alle müssen rückwärts ins Schiff fahren. Dann sind wir daran. Wir können vorwärts reinfahren. Müssen wir dann rückwärts raus fahren?

Um viertel vor fünf sind wir auf dem Schiff und lassen uns bei der Caffetteria nieder. Draussen ist es zu frisch und zu windig. Ich wollte den Café und die Muffins mit Dirham bezahlen. Aber der Kassier will Euro. Was sagt uns das über die marokkanische Währung?

Die Überfahrt verläuft ruhig. Ab und zu gehe ich raus um Fotos zu machen.

Gibraltar kommt in Sicht und dann auch der Hafen von Algecieras.

Dann springt die Uhr auf meinem Handy 2 Stunden nach vorne, es ist nun 19.28 Uhr und es logt sich bei der spanischen Telecom ein.

Willkommen in Spanien. Bienvenidos en España.

Kurz nach 20.30 Uhr dürfen wir zu unseren Fahrzeugen. Die Autos müssen gewendet und für die Ausfahrt auf die Rampe gestellt werden. Es hat zwar Hilfspersonal. Aber eigentlich macht jeder was er will. Chaos pur. Aber wir schaffen es. Die Rampe beginnt sich zu senken und wir können aus dem Bauch des Schiffes fahren.

Die Einreisekontrollen in Spanien beschränken sich auf das Vorweisen des Passes und das Verneinen der Frage ob wir Tiere – Hunde oder Katzen – mitführen. Nach Kamelen oder Eseln wurde nicht gefragt.

Es ist bereits dunkel und meine Scheinwerfer sind nicht mehr die Besten. Aber wir schaffen es, LPG zu tanken und mit einem kleinen Umweg zum Einkaufszentrum nach Los Barrios zu kommen. Ich muss mich zuerst wieder an die Fahrweise der Spanier gewöhnen – also langsam und behutsam fahren.

Gegen viertel vor zehn erreichen wir uns heutiges Nachtlager. Der Parkplatz beim Mercadona in Los Barrios von wo aus wir am 3. Januar 2023 nach Marokko gestartet sind. Jürgen ist schon da. Er ist immer zügig unterwegs.


Wir laufen zum McDonalds, bezwingen die Tücken des elektronischen Bestellvorganges und geniessen Burger, Pommes und Pouletflügel. Anschliessend noch ein Café und Dessert.

Dann ist Schluss für heute. Um halb zwölf sind wir im Bett und kurz darauf im Land der Träume.



Schön war es, interessant war es aber vor allem eine grosse Bereicherung in Sachen wie andere Menschen leben. Da kann man lange im Fernsehen Doku-Filme schauen. Die Wirklichkeit ist ganz anders. Vor allem es ist die Wirklichkeit. Hautnah miterlebt oder mindestens nahe dran.



Wir kommen bestimmt wieder. Nicht morgen. Nicht übermorgen. Aber sicher in ein paar Jahren.

Unsere Reise habe ich auf Polarsteps aufgezeichnet. Klickt hier drauf und Du kannst die Route sehen die wir gefahren sind.

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